Kleine Tiere, grosse Wirkung

Tiergestützter Unterricht mit wissenschaftlicher Fundierung und kleinem Aufwand

Tiergestützter Unterricht muss nicht aufwendig oder emotional überhöht sein – und er erfordert nicht zwingend den Einsatz klassischer Schulhaustiere wie Hunde oder Kaninchen. Auch kleine Tiere wie Regenwürmer, Raupen oder Ameisen ermöglichen intensive Lern- und Beziehungserfahrungen, fördern Verantwortung und eröffnen neue Zugänge zu naturwissenschaftlichen und sozialen Themen. Ihre Präsenz kann das Unterrichtsklima positiv beeinflussen, das Staunen wecken und einen achtsamen Umgang mit Lebewesen fördern. Die Wirkung solcher Impulse lässt sich zunehmend auch wissenschaftlich belegen. Entscheidend ist eine fundierte, ethisch verantwortungsvolle und kindgerechte Umsetzung – evidenzbasiert, alltagsnah und im Einklang mit internationalen Leitlinien für tiergestützte Interventionen (IAHAIO).

Kursinhalt und Kursziele

  • Einführung in die Grundlagen tiergestützten Unterrichts und Abgrenzung zur tiergestützten Therapie (gemäss IAHAIO)
  • Planung und Durchführung kindgerechter Tierbegegnungen im Unterricht mit Kleintieren wie Raupen, Regenwürmern oder Ameisen
  • Berücksichtigung von Tierwohl und praktischer Umsetzbarkeit im Schulalltag
  • Erkenntnisse aus Forschung und Praxis zur Wirkung tiergestützter Settings auf Lernverhalten, Sozialverhalten und Klassenklima
  • Entwicklung von Unterrichtsprojekten mit Bezug zu NMG, BNE und überfachlichen Kompetenzen
  • Reflexion von Haltungen, Chancen und Grenzen tiergestützter Elemente im eigenen Unterricht
  • Argumentationshilfen zur Kommunikation mit Eltern, Schulleitung und Kollegium

Lehrplan 21

Zyklus 1 - 3: Die Schülerinnen und Schüler können

  • Tiere und Pflanzen in ihren Lebensräumen erkunden und dokumentieren sowie das Zusammenwirken beschreiben. Link
  • nahegelegene Lebensräume und deren Lebewesen erkunden (z.B. mit Massstab, Feldstecher, Lupe, Bestimmungsbuch) und ihre Forschungsresultate protokollieren sowie das Zusammenleben beschreiben. Link
  • zu Wechselwirkungen in Lebensräumen Informationen sammeln und schematisch darstellen (z.B. Nahrungsnetze, Räuber-Beute Beziehung). Link

Arbeitsweise

Impulsreferat, Workshop

Hinweis

Keine Angst vor lebenden Kleintieren. Es könnten z. B. Schnecken, Regenwürmer
oder andere Tierchen zur Veranschaulichung im Kursraum dabei sein. Keine Spinnen(!)
Bitte mitbringen: Offenheit, Tiere als eigenständige Lebewesen zu sehen und die Bereitschaft, sich mit evidenzbasierten und ethisch reflektierten Grundlagen der tiergestützten Arbeit auseinanderzusetzen.

Zielgruppe

Primarschule, Sekundarschule

Hashtags

#Naturentdecken

Übersicht

Kursnummer
26-0501-04
Kursleiter*innen
Jacqueline Boitier
Kursort
Winterthur
Bereich
MINT
Kursdaten
Kosten
160 CHF (6 Lektionen)
Verfügbarkeit
Durchführung geplant

Kursleiter*innen

Jacqueline Boitier

Jacqueline Boitier ist Ergotherapeutin BSc, mit Master in Psychomotorik, Fachkraft für tiergestützte Interventionen und Gastdozentin an diversen Hochschulen. Sie hat sich auf Fein- und Grafomotorik sowie alltagsintegrierte Förderung spezialisiert. Als Mitautorin des Kinderfachbuchs „Charlie und warum die Schere geradeaus schwimmt“ vermittelt sie mit viel Praxisbezug und Leichtigkeit, wie kleine Impulse im Alltag grosse Wirkung entfalten können.