Lernen mit Lernstörungen

Hintergründe zu Dyskalkulie und Dyslexie

Lesen, Schreiben und Rechnen sind grundlegende Kulturtechniken und Voraussetzung für schulischen und gesellschaftlichen Erfolg. Kinder mit spezifischen Lernstörungen haben Schwierigkeiten beim Erwerb dieser Kompetenzen – oft unabhängig von kognitivem Potenzial oder Beschulung. Dyslexie und Dyskalkulie betreffen einen erheblichen Anteil der Schulkinder und können weitreichende Folgen für die schulische und psychische Entwicklung haben. Ohne frühzeitige Diagnose und gezielte Förderung bleiben viele dieser Kinder unter ihren Möglichkeiten – mit negativen Konsequenzen für Bildungslaufbahn und Wohlbefinden.

Kursinhalt und Kursziele

  • Grundlagen zu Lernen und Lernstörungen mit praxisrelevanten Informationen und Tipps für Lehrpersonen
  • Dyskalkulie und Dyslexie verstehen: Von Ursachen bis zu den Folgen im Alltag (Symptomatik und Hintergründe)
  • Entwicklung eines wissenschaftlich fundierten Verständnisses für neurobiologische Ursachen, Erscheinungsformen und Verläufe spezifischer Lernstörungen
  • Sensibilisierung für die Bedürfnisse und Unterstützungsmöglichkeiten von Betroffenen mit Dyslexie und Dyskalkulie
  • Stärkung der Handlungskompetenz für die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und deren Bezugspersonen im schulischen Kontext

Zielgruppe

Primarschule, Sekundarschule, Schulleitungen, Alle

In Kooperation mit

Universität Zürich, Plattform für Lernen und Lernstörungen des Universitären Forschungsschwerpunktes UFSP

Übersicht

Kursnummer
26-0202-08
Kursleiter*innen
Prof. Dr. sc. nat. Silvia Brem & PD Dr. sc. nat. Karin Kucian
Kursort
Virtuelle Veranstaltung
Bereich
Pädagogik, Psychologie, Didaktik
Kursdaten
Kosten
120 CHF (3 Lektionen)
Verfügbarkeit
Durchführung geplant

Kursleiter*innen

Silvia Brem

ist Neurowissenschaftlerin und Professorin an der Klinik für Kinder und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der Psychiatrischen Universitätsklinik in Zürich. Ihre Forschung im Bereich Lernen, Lesen, Leseerwerb und Dyslexie verfolgt hauptsächlich drei Ziele: 1) Verbessertes Verständnis der Leseentwicklung und Besonderheiten bei Dyslexie im Gehirn, 2) Verbesserte Vorhersage der Leseentwicklung mit Hilfe von Massen aus Neurowissenschaften und Verhalten im Kindergartenalter, 3) Entwicklung und Evaluation von Trainingsprogrammen basierend auf neurowissenschaftlichen Erkenntnissen für Kinder mit Problemen beim Leseerwerb.

Karin Kucian

studierte Neurobiologie und Höheres Lehramt an der ETH Zürich, promovierte dort im Bereich der neuronalen Grundlagen der Dyskalkulie und habilitierte an der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich. Sie ist Expertin im Bereich Dyskalkulie und erforscht in ihren wissenschaftlichen Studien am Zentrum für MR-Forschung des Universitäts-Kinderspitals Zürich die neuronalen und Verhaltens-Merkmale von numerischer Kognition und Dyskalkulie sowie deren Entwicklung. Ziel ist zudem, dass ihre Grundlagenforschung zur Zahlenverarbeitung in der Praxis Anwendung finden kann, weshalb sie mit ihrem Team sowohl Screening-Verfahren, die frühe Schwierigkeiten im numerischen Denken feststellen können, als auch Interventionsprogramme für Dyskalkulie entwickelt und evaluiert. Zudem ist Frau Kucian klinisch tätig und zuständig für die Dyskalkulie-Abklärungen im Nachschulbereich für den Kanton Zürich.